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Flying Dutchman Europameisterschaft 2024 – Puerto Sherry (Cadiz)
Flying Dutchman Europameisterschaft 2024 – Puerto Sherry (Cadiz)
18.-26.10.2024
EM-Tagebuch GER 131
10 Tage vorher
6. Oktober 2024, Wismar, 8°C und Nieselregen. Die deutsche Meisterschaft 2024 ist gerade zu Ende und wir schauen unserem Boot hinterher, das sich auf einem fremden Trailer in Richtung Vogtland verabschiedet, während wir gleich mit leerem Anhänger nach Hause fahren. Seltsames Gefühl. Hat aber alles seine Richtigkeit, denn in Plauen werden eine Woche später insgesamt vier Dreifachtrailer mit Booten aus Berlin, Sachsen und Bayern auf zwei Sattelzüge verladen und dann Richtung Süden gefahren. Das Ziel ist Cadiz (genauer gesagt Puerto Sherry), wo in diesem Jahr unser absoluter Saisonhöhepunkt stattfinden wird: Die FD-Europameisterschaft 2024. Und auch wenn wir schon im letzten Jahr an der WM in Gdynia teilnehmen durften, waren über 3000km Anreise und Segeln auf dem Atlantik dann doch noch mal eine etwas andere Hausnummer für uns. Nach langem Planen und Organisieren stand Mitte Juli aber endlich fest: Klappt alles, wir fahren da hin!
Donnerstag – Berlin, München, Sevilla, Puerto de Santa Maria, Puerto Sherry
Früh aufstehen war angesagt, denn der Flug geht um 06:20. Das etwas kritisch beäugte Gewicht unseres mit den wichtigsten Segelklamotten vollgestopften Handgepäcks gekonnt weg-argumentiert und erstmal Richtung München. Dort angekommen, liefen wir gleich den ersten bayrischen FD-Seglern über den Weg, die den gleichen Flug nach Sevilla nahmen wie wir. Von da aus Mitfahrgelegenheit nach Puerto de Santa Maria, noch ein kurzes Stück Taxi und wir waren in Puerto Sherry angekommen.
Dann auch gleich gute Nachrichten: Unsere LKW (eigentlich erst für den nächsten Morgen angekündigt) sind auch schon da! Der Tag war lang, daher noch fix Zimmer beziehen und dann auf die Suche nach Abendessen machen. Hier stießen wir direkt auf Gold und fanden auf Anhieb unseren Lieblingsladen für diese Woche (Crabby‘s), in dem wir noch den einen oder anderen Abend verbringen sollten.
Freitag – Viel Beton und die Mutter aller Stapler
10:00, wir sind mit den anderen schon Angereisten zum Abladen verabredet. Dazu treffen wir uns auf dem wirklich monströsen Betonplatz der Marina Puerto Sherry, zwischen den riesigen Windschutzwänden, auf dem sich landseitig der größte Teil der nächsten Woche abspielen sollte.
Unsere beiden LKW waren schon vorgefahren, plus zwei weitere mit Containern aus den Niederlanden und Bayern. Der Plan war der gleiche wie beim Aufladen nur rückwärts: Sämtliche Masten und Kleinkram raus, mit dem großen Stapler von der Seite ran und die Trailer raus heben. Während der erste Teil problemlos klappte, wurde aber nach einer Weile klar, dass der große Stapler leider kaputt war und auch der Kran für die Container erst in unbestimmter Zeit eintreffen würde. Daher kam dann der kleine Stapler mit umso größeren Gabelverlängerungen und machte sich ans Werk. Was folgte wurde weithin von allen in die Kategorie „sketchiest shit ever“/ sehr nah an der Vollkatastrophe eingeordnet. Der Stapler versuchte den ersten dreifach-Trailer zu stapeln, sah sich dabei aber schnell jenseits seiner Belastungsgrenze, was den Fahrer aber nicht sonderlich zu interessieren schien. Nur mit vereinten Kräften und tatkräftiger Unterstützung unserer LKW-Fahrer bekamen wir nach einer gefühlten Ewigkeit die Kuh vom Eis / den ersten Trailer auf den Boden. Und auch wenn nun alle eingespielt waren und die Kommunikation in Deutsch-Polnisch-Spanisch-Englisch gut lief, entschieden wir uns doch einstimmig gegen einen weiteren Versuch. Auftritt: Die Mutter aller Stapler. Nach noch etwas Telefoniererei der Spanier, schob sich nun ein Hochhaus mit Gabel durch die Windschutzwände auf uns zu, hob gänzlich unbeeindruckt alle weiteren Trailer vom Laster und stellte sie gleich an den richtigen Stellen ab.
Das war also auch geschafft, also verbrachten wir den Rest des Tages mit Boot abladen, noch einmal von oben bis unten durchchecken und letzten notwendigen Arbeiten wie Trapezgummi tauschen, Grobverstellung ersetzen, neue Fockschot spleißen (2x), sowie Vorbereitungen für die Vermessung morgen früh.
Samstag – Vermessen und Einsegeln
Bei der Vermessung wurde es wie immer etwas spannend. Da aber schon im letzten Jahr alles geklappt hat, machten wir uns nicht allzu große Gedanken, mussten dann aber doch sowohl an Mast als auch Großbaum kleinere Nacharbeiten vornehmen. Der Rest war dafür schnell gemacht: Alle Kleinteile da und regelkonform, Segel stimmen, Boot hat genau das richtige Gewicht, Schwert und Ruderanlage sind wie beim letzten mal um wenige Gramm über dem Minimum.
Dann fix aufbauen, denn wir wollten raus und so viel Zeit wie möglich nutzen, um uns an das neue Revier zu gewöhnen. Das konnten wir dann auch in einem ausgedehnten Trainingsschlag zusammen mit den Spaniern, bei 4 Bft. aus West und einer schönen langen Atlantik-Welle. Wir kamen mit den Bedingungen ziemlich gut klar und so ging es entsprechend motiviert zurück in Richtung der hinter zwei Molen versteckten Slipanlage. Die war auch recht Beeindruckend, da es sich dabei um einen 176m breiten und ca. 40m langen „asphalt beach“ handelt, was bei 3m Tide und zum gleichzeitigen Slippen von 62 Booten überaus praktisch war.
Sonntag – Spanien-Deutschland 1:1
Gut gefrühstückt, Boot aufgebaut, umziehen und los. Das war zumindest der Plan, nur der Wind ließ noch auf sich warten. Daher Trainingseinheit auf später verschoben. Die Windbedingungen auf dem Wasser einzuschätzen war vom Hafen aus die ganze Woche über sehr schwer, da sich 30kn und Flaute draußen auf unserem Betonplatz oft sehr ähnlich anfühlten.
Am Nachmittag kamen wir dann aber doch noch aufs Wasser, diesmal stand vor allem Angleichen mit GER 33, GER 313 und ein paar Tschechen im Vordergrund. Der Wind hatte, im Gegensatz zur Welle, auf Ost gedreht, was spannende Möglichkeiten eröffnete, z.B. am Wind Wellen absurfen.
Wieder an Land, gab es eine kurze Versammlung der deutschen Klassenvereinigung, bei der auch die Team Germany Teamkleidung für die Woche ausgegeben wurde. Im Anschluss gab es die offizielle Eröffnung der EM auf der gigantischen Hotelterrasse mit viel Essen, viel Schinken und Getränken. Später am Abend folgte dann noch die obligatorische internationale Runde Bierball, diesmal in der Variante Deutschland gegen Spanien (1:1).
Montag – Kleinere Dreher
Erster Renntag: Steuermannsbesprechung um 11:00 und dann warten auf Wind und Schatten suchen, da 27°C und pralle Sonne. 15:40 dann Delta + rot (Kurs in der Bucht von Cadiz). Fast direkt vor dem Hafen wurde bei kaum Welle und guten 3 Bft. die erste Wettfahrt angeschossen. Wir waren sehr gut dabei und an der Halsentonne ungefähr auf Platz 18, als aus zunächst unerfindlichen Gründen abgebrochen wurde. Nach fünf Minuten Kopf kratzen, kam der Grund dann aber auch bei uns an: 180° Dreher und Schluss mit Wind. Also zurück in den Hafen und Beginn des nun täglichen Rituals: Anstehen am Wasserschlauch, mit dem dann das Salz vom Boot und mit Unterstützung des direkt am Slip positionierten Hafenbar-Containers den salzigen Geschmack aus dem Mund spülen. Wir waren ziemlich happy. Zwar am Ende nur ein halbes practice race, aber das Boot lief und wir waren richtig gut dabei! Zusätzlich schienen uns die Fotografen zu mögen, denn wir waren, im starken Gegensatz zu sonst, dann doch das eine oder andere Mal zu sehen.
Dienstag – Jetzt aber wirklich
Drei angesetzte Wettfahrten, Start um 12:00, aber erstmal eine Stunde warten auf Wind (der kam dann aber auch). Nach langem Abwägen, wiederholtem Aktualisieren der Windvorhersage und Konsultationen mit so ziemlich jedem Team, entschieden wir uns trotz noch moderatem Wind für die heavy Genua. Gute Wahl, blieb dann auch den Rest der Woche dabei. Das etwas chaotische Ablegen mit Wind gegenan, absolutem Niedrigwasser und ersten Kenterungen auf/ vor dem Slip, ohne Schäden oder Komplikationen absolviert und ab auf den mittleren Kurs (gelb, etwas weiter draußen als gestern). Draußen gab es dann erst Druck und später sogar ordentlich Druck
Es wurden drei spannende Wettfahrten von jeweils ca. 75 min. bei strahlendem Sonnenschein kleiner Welle, in der ersten noch 3-4 und in der letzten dann schon guten 5 Bft. Wir waren gut bis sehr gut dabei, hatten aber auf der extrem spitz gelegten Halbwind (schon unter normalen Umständen eine spannende Angelegenheit) ernsthafte Probleme mitzuhalten. Am Ende des Tages war es dann insgesamt Platz 28. Damit waren wir schon ziemlich zufrieden, hatten aber das Gefühl, dass da noch mehr gegangen wäre. Nach über 6h Wasserzeit bei ordentlich Wind waren wir an Land angekommen dann doch etwas fertig und da für morgen noch mehr Wind angesagt war, wurde der Abend entsprechend kurz.
Mittwoch – Zu viel Druck
Zwei Rennen angesagt, „früh“ aufstehen, da Start schon eine Stunde früher um 11:00. Ganz kurz ging Delta hoch, wurde dann aber doch schnell wieder durch AP ersetzt. Auch wenn im Hafen noch alles recht flauschig aussah, stand es draußen schon mit knapp 30kn über den Teich, Tendenz steigend. So war zumindest Zeit das eigentlich für gestern Abend geplante Competitors Hearing der internationalen Klassenvereinigung nachzuholen. Nach weiteren zwei Stunden dann endgültig AP über A, der Wind will nicht merklich unter die 30kn gehen. Dafür war genug Zeit für Feinabstimmung am Boot und um unsere Halbwind-Probleme vom Vortag anzugehen. Nachmittags dann noch zum Strand und ein wenig schwimmen im Atlantik.
Am Abend ging es dann mit eigens organisierten Bussen nach Roche zum EM Dinner im Restaurant von Pepe, einem spanischen FD Segler, der maßgeblich am Zustandekommen der ganzen Veranstaltung beteiligt war. In absolut beeindruckendem Ambiente (inklusive Strand mit Sonnenuntergang) gab es das wohl beste Regattaessen aller Zeiten. Das komplette riesen Restaurant war für uns reserviert und nach dem Motto „lieber ein bisschen mehr, dafür aber was Gutes“ wurden wir den ganzen Abend über hervorragend versorgt. Später spielte noch eine unglaublich gute Band aus der Gegend, wegen der wir fast den letzten Bus zurück verpassten.
Donnerstag – Warten auf weniger Wind
Heute zwei Wettfahrten geplant, zunächst aber mal wieder AP, weil im Schnitt noch 30kn+ im Wettfahrtgebiet. Also wieder warten, basteln, Schatten suchen und Karten spielen. 15:00 dann Delta + gelb, der Wind war auf 4 Bft. zurück gegangen, also nichts wie raus. Leider entdeckten wir einen Zusammenbaufehler von gestern erst als das Boot schon schwamm, und so wurde dann alles etwas eng. Also bei 1:30 unter Spi am mit U bestückten Start aufschlagen (das war knapp), schnell groben Trimm rein ziehen und dann ohne Uhr, dafür aber mit Anlauf, am Schiff über die Linie und rechts raus. Trotz allem eine recht manierliche Wettfahrt, für einen 33. hat es immerhin noch gereicht, was uns insgesamt auf den 30. brachte. Danach ging es leider schon wieder rein, da schon recht spät und dicke Wolken im Anmarsch.
Freitag – U-131
Vorletzter Tag und erst 4/10 Rennen durch, daher heute drei Wettfahrten angesagt. Die Reporter mochten uns scheinbar schon am Vortag (wir tauchten recht oft in den Videos auf) und heute wurde uns die Kamera direkt aufs Boot geklebt. Gegen 13:00 Delta + grün (Kurs ganz draußen). Und los geht‘s in Richtung schwarzer Wolke, die schon zum Rausfahren für 5-6 Bft. sorgte. Der Wind hatte auf Nordwest gedreht und eine recht hohe Atlantikwelle hatte sich aufgebaut. Der zusätzliche Strom aus entgegengesetzter Richtung machte die Welle immer steiler, was in Kombination mit noch weiter zunehmendem Wind für sehr anspruchsvolle Segelbedingungen sorgte. Der Start gelang erst nach drei Anläufen und einer stattlichen Anzahl an BFDs („große Ambitionen und Strom von hinten“), danach ging es ab in die heftigste Wettfahrt, die wir bisher gefahren sind. Der Wind war nicht unbedingt das Problem, aber die Welle machte alles sehr interessant und vor allem die Vorwind potenziell heikel. Nach der ersten Kreuz sah es wirklich gut aus, daher entschieden wir uns für die bewährte Taktik „gute Plätze durch Überleben“, versuchten den Rest der Wettfahrt auf Sicherheit zu fahren und kamen sogar ohne Stecker durch die Vorwind. Nach dem Zieldurchlauf beschwerte sich auch niemand über die Entscheidung, es für heute bei einer Wettfahrt zu belassen.
Der Rückweg wurde dann noch einmal sehr spannend, da es vor dem Wind mit der zornigen Welle im Nacken noch einmal durch die komplette Bucht von Cadiz ging. Alles sehr wackelig und mit wiederholtem U-Boot-Modus, als wir ein paar mal bis zum Mast in der nächsten Welle eintauchten. Auf einmal ganz schön viel Atlantik im Boot. Trotzdem ohne Schäden in den Hafen gekommen, wenn auch im Feld ein wenig Bruch zu verzeichnen war (mindestens zwei Masten hatte es zerlegt). Der Blick auf die Ergebnisliste war dann noch einmal Anlass zum Feiern: Es wurde ein 13. Platz!
Samstag – Finale
Kurz auf Wind warten, Kamera wieder aufs Boot getaped bekommen und dann los. Wind weiterhin aus westlicher Richtung, Welle auch noch da, aber bei Weitem nicht so steil wie gestern. In die erste Wettfahrt bei nur guten 3 Windstärken kamen wir irgendwie nicht so richtig rein und hatten somit unseren Streicher schon mal klar gemacht.
Das zweite Rennen wurde wesentlich interessanter. Der Wind hatte wieder auf 5-6 Bft. aufgefrischt, es gab ordentlich Strom, die Welle war aber wesentlich länger und gutmütiger als gestern. Guter Start, saubere Startkreuz und dann direkt unter den Top 10 um die Luvtonne. Spi hoch und vollen Hafer auf die Raum/Halbwind Schenkel. Auf der zweiten Kreuz erwischte uns noch eine weiße Schauerbö, die kurz den Eindruck entstehen ließ das einzige Boot auf dem Kurs zu sein und bei einigen sogar zu kurzzeitig weggerollter Fock führte. Auch gut weggesteckt, also auf die Vorwind und am Ende auf Platz 24 durchs Ziel. Das war noch einmal Segeln, wie wir es uns hier vorgestellt hatten!
Richtung Hafen ging es dann Halbwind bei immer weiter auffrischendem Wind im Flugmodus, die 20kn Bootsgeschwindigkeit sollten wir dabei locker geknackt haben. Noch einmal Konzentration bei der Hafeneinfahrt und dann war es das für die EM auf dem Wasser. Besser hätte die abschließende Wettfahrt kaum sein können!
Boote noch etwas ordentlicher als sonst spülen und dann Siegerehrung: HUN 70 vor GER 88 und GER 113, Team Berlin zwei mal in den Top 10 vertreten und auch sonst sehr gut dabei. Für uns wurde es Platz 30, mit sehr gut Luft nach hinten und kaum Punktunterschied nach vorne. Damit waren wir super zufrieden und haben die Woche über gemerkt, dass nach vorne auch echt noch was geht. Den dann am Ende doch sehr langen Tag ließen wir mit einigen andern deutschen Teams bei Pizza ausklingen.
Sonntag – Abbauen und Einlagern
Nach entspanntem Frühstück und einer geschenkten Stunde dank Winterzeit, hieß es heute noch einmal alles trocknen und die Boote Winterfest machen. Im April findet die WM am gleichen Ort statt, daher bliebt ein großer Teil der FD Flotte bis dahin in Puerto Sherry. Also alles trocknen, zusammenpacken, Masten in die Halle, Segel in den Segelcontainer, Boot wieder auf den Doppeltrailer und sauber abgeplant. Dauerte dann doch recht lange, aber zumindest für einen kurzen Ausflug zum Strand war am Ende doch noch Zeit.
Die EM ließen wir im mittlerweile zu unserem Stammlokal gewordenen Burger und Seafood Laden (Getränkebestellungen unsererseits waren schon nicht mehr notwendig) ausklingen und genehmigten uns mit den verbliebenen Bayern noch ein paar letzte Vasen Sangria.
Montag – Rückflug
Frühstück mit den letzten Verbliebenen und dann ging es schon wieder zurück. Mit dem wohl motiviertesten Taxifahrer der Welt zum Zug, nach Sevilla, kurzer Sprint über den Züricher Flughafen und dann 22:30 Ankunft in Berlin. Das war mal ne Woche! Super Segelbedingungen, nichts ernsthaft kaputt gegangen, eine hervorragend organisierte Veranstaltung und tonnenweise tolle Erlebnisse.
Wir haben uns riesig gefreut dabei sein zu können und möchten uns bei allen bedanken, die uns dabei unterstützt haben! Es war für uns eine ganz besondere Regatta, die wir so schnell nicht vergessen werden. Wir freuen uns jetzt schon auf die WM 2025 am selben Ort und stecken schon mitten in den Vorbereitungen.
Denes & Niels, FD GER 131
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Europameister im Herzen (Team 57078)
Ich heiße Rasmus und bin seit knapp zehn Jahren in der SGW. Vor zwei Jahren wurde mir von Denes der 420er gezeigt und irgendwie befinde ich mich nun diesen Sommer auf der Europameisterschaft in Slowenien. Alles fing damit an, dass ich in der Schule einen Jungen kennenlernte. Das war Carlo wir wurden Freunde an Land und später dann auch zu einem Team auf dem Wasser. So fingen wir auch an in mehreren Vereinen gleichzeitig zu trainieren. Auch verreisten wir viel in verschiedene Trainingslager und bestritten viele Regatten. Immer chauffiert, begleitet und unterstützt von Christiane (Carlos Mutter). Vielen Dank!
Die Qualifikationsserie besteht aus vier größeren Regatten, die an vier unterschiedlichen Orten ausgetragen werden. Schwerin, Warnemünde, Gardasee und Kiel Schilksee. In Kiel wurden alle potenziellen EM-Starter aufgerufen und wir wurden gefragt, ob wir einen Doppelstartplatz haben wollen, dass heißt auch noch die Junioren EM in Griechenland fahren zu dürfen.
Eigentlich ist noch Schulzeit. Ich bin seit zwei Wochen nicht einen ganzen Tag zu Hause gewesen, denn ich war bei der Kieler-Woche und danach auf Kursfahrt mit der Schule und genauso beginnt meine Anreise Richtung Slowenien. Ich nahm einen Zug von Prag nach Salzburg mit 20 min Zeit zum Umsteigen in Linz, dass war aber kein Problem, denn mein Anschluss hatte mehr Verspätung als der Zug nach Linz. In Salzburg traf ich auf Carlo und Christiane von dort an ging es mit dem Auto weiter nach Slowenien.
Endlich da! Frühstücken in Portorož, Slowenien bei 30°C im Schatten. Bei den Temperaturen im Hochsommer Leistungssport zu betreiben war eine komplett neue Erfahrung. Wir wurden für die 10 Tage vom Berliner Kadertrainer Lukas Zellmer gecoacht. Die ersten Tage waren dazu da, sich auf das Segelrevier einzustellen und man hat in dieser Zeit schon mal eine Vorstellung bekommen mit welchem Level an Seglern wir es hier zu tun hatten. Wir haben für uns schon gemerkt, dass die Regatta hart wird.
Die Eröffnungszeremonie war beeindruckend und die Stimmung mit den ganzen Seglern aus so vielen Nationen war echt cool. Es sind sogar Japaner mitgesegelt (open European Championship). Auch wenn man weiß, dass hier wahrscheinlich alle irgendwie ziemlich gut segeln können, war es trotzdem mental sehr deprimierend nicht ansatzweise mitzuhalten, wenn man sonst gewöhnt ist eher vorne mit zu segeln. Dabei habe ich auch oft vergessen, diese surreale Situation zu genießen. An einem Nachmittag kamen wir zurück zu unserem Zeltplatz direkt am Meer, gingen baden, um den Gestank vom Segeln abzuwaschen und beim Schwimmen realisierten wir eigentlich erst, dass alle anderen aus unserem Jahrgang gerade von der Schule nach Hause kommen und ihre verdammten Mathe Hausaufgaben machen. Es ist halt nicht normal mitten in der Schulzeit im Mittelmeer vor Slowenien schwimmen zu dürfen. Meine Eltern und meine Schwester waren die letzten 4 Tage sogar auch da, die haben sich wahrscheinlich von meiner roten Sonnenverbrannten Nase den weg leiten lassen. Für mich war das wirklich schön nach so viel erlebten und fremdem um einen herum mal wieder meine Familie zu sehen. Harte Fakten: Platzierung in Men/Mixed Teams Ü 17 wurde 98. von 110.
In Griechenland bei der Junioren EM war von der Organisation alles ganz anders. Viel mehr Berliner Segler, unser Trainer Leif vom YCBG war mit dabei und eine richtige Ferienwohnung. Man hat den Trainern aber auch angemerkt wie stressig es für sie sein muss. Es war auch alles nochmal 5 Grad wärmer als in Slowenien. Die Regatta war dort leider schlechter organisiert aber das war auch irgendwann egal weil man sich die ganze Zeit mit den anderen Seglern darüber aufregen konnte. Schade war, dass man wegen fehlenden Events am Abend nicht so viel Kontakt mit den Seglern aus anderen Ländern hatte. Nochmal harte Fakten: Platzierung in Men/Mixed Ü17 wurde 99. von 116.
Für diese Erlebnisse kann man nicht dankbar genug sein. Vor allem den ganzen Menschen die einem auf dem Weg dorthin unterstützt haben. Ich denke auch die SG Wendenschloss hat durch ihre Trainer die freiwillig, ohne dafür Geld zu bekommen, Jugendlichen Jahrzehntelang den Spaß am Segelsport vermittelt. Sie haben einfach eine Menge an Enthusiasmus, Spaß und Verrücktheit fürs Segeln in mir geweckt und daraus Schöpfe ich meine Energie und Motivation auf Wasser wie auf Land.
Rasmus
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Tag 2 – Die ersten Wettfahrten bei Wind und Welle – SOC24
Sonntag – 7:00 – Eine steife Brise fegt über Helgoland und weckt allmählich jeden aus dem Schlaf, der nicht schon vom Klappern und Rascheln der Zelte wach geworden ist. Heute ist die Stimmung anders, für manche geht es zum ersten Mal raus aufs offene Meer…
Um 7.30 Uhr gibt es das erste gemeinsame Frühstück auf Helgoland. Verschiedenste Brötchensorten und eine abwechslungsreiche Auswahl an Belag lassen fast keine Wünsche übrig. Auch Kaffee gibt es für die BetreuerInnen in rauen Mengen.
Nach dem Frühstück trafen sich alle Begleitbootfahrenden zum obligatorischen Sicherheits-Meeting. Da es für einige (auch uns) das erste Mal nicht nur auf Helgoland, sondern auch auf der Nordsee war, wurde sich genug Zeit genommen, um die verschiedenen Aspekte des Sicherheitskonzeptes zu erklären.
Dankenswerterweise wurde der erste Start auf 12 Uhr verschoben, somit blieb nach der Steuerleutebesprechung genug Zeit in Ruhe die Boote aufzubauen und sich auf den ersten Tag bei immerhin 14 bis 15 Knoten und 1,5m Welle vorzubereiten. Trockenanzug war Pflicht, sowie genug zu Essen und zu Trinken, denn die kommenden Stunden sollten durchaus kräftezehrend sein.
Gegen 10.30 Uhr starteten alle Boote gleichzeitig vom Strand in die Nordsee, nachdem vom Beachmaster der Strand freigegeben wurde. SO wurde sichergestellt, dass alle Boote die erforderliche Sicherheitsausrüstung haben, bevor sie raussegeln. Nach den ersten Metern aus der Hafeneinfahrt, merkten die ersten (vor allem Opti B SeglerInnen) wie wackelig es auf so einem Optimisten bei Welle und achterlichem Wind sein kann und es kam zu den ersten Kenterungen.
Am Wettfahrtgebiet angekommen gehen pünktlich um 12 Uhr die ersten Starts los. Allerdings ist es schwierig die Strömung vor Helgoland richtig einzuschätzen, wenn zeitgleich ordentlich Welle steht und der Wind bläst. So mussten einige Starts wiederholt werden, doch es konnten alle drei geplanten Rennen erfolgreich beendet werden. Gegen 16 Uhr waren wir wieder im Hafen und konnten den restlichen Tag nutzen, um uns etwas zu erholen und die Insel zu erkunden. Um 19 Uhr gab es dann Abendessen für alle und gegen 22.30 Uhr waren alle in ihren Zelten.
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Tag 1 – Wassereinbruch auf der Björn M – SOC24
Samstag 7:30 – Ein Traktor rollt durch Krummendeich, ach nein, es ist ein Opel Insignia. In diesem sitzen mittlerweile vier junge Männer, die ihrem Ziel, die Insel Helgoland, immer näher kommen …
Wir erreichen den Hafen in Cuxhaven pünktlich und laden unser Gepäck in den Container. Um 10 Uhr legt die MS Helgoland mit uns an Bord ab, nach guten Zwei Stunden erreichen wir unser Ziel, die Insel Helgoland. Mit einer Horde Tagestouristen im Schlepptau machen wir uns auf den Weg, unsere Bootstrailer zu suchen, die wir am vorherigen Abend in die Hände der Verladecrew gegeben haben.
Auf dem „Zeltplatz“ erreichen uns Gerüchte über einen Wassereinbruch auf einem der Transportschiffe, die unsere Trailer geladen haben. Wenig später läuft das erste der beiden Schiffe im Hafen ein, etwas tiefergelegt und am falschen Pier. Zügig beginnt das Entladen mittels Mobilkran und einer Menge ehrenamtlicher Helfer.
Sobald alle Optis abgeladen sind, werden auch die Schlauchboote ins Wasser gekrant. Wir haben einen Liegeplatz im Nordosthafen gefunden und konnten dann auch endlich unsere Zelte auf der hiesigen Gemeindewiese aufbauen (Diese lagen während der Überfahrt im Schlauchboot).
Alle Optis stehen gut sichtbar auf der Hauptpromenade, direkt nebenan ist das Race Village auf der Landungsbrücke. Hier fand um 19:30 Uhr die feierliche Eröffnung der Regatta statt, im Anschluss gab es Gegrilltes für alle.
Über Umwege haben wir auch noch einen Ort zum Duschen gefunden und konnten somit gegen 23 Uhr erfrischt und sauber in unsere Zelte fallen. – Gute Nacht –
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Tag 0 – Alles auf Anfang – SOC24
Freitag 8:30 irgendwo im Südosten von Berlin (SGW) – Drei junge Männer voller Tatendrang breiten sich auf eine Reise vor. Ihr ambitioniertes Ziel: Helgoland. Doch auf dem Weg sollen einige Unwegbarkeiten auf sie warten…
Es beginnt planmäßig, das Schlauchboot ist schon verladen, das Material verstaut und der Trailer hat frischen TÜV. Nur noch die Optis aufladen und dann kann es losgehen. Pünktlich um 10 Uhr machen wir auf den Weg in Richtung Cuxhaven, wo unser Trailer auf das Frachtschiff verladen werden soll. Geplante Ankunftszeit: 17 Uhr.
Die ersten Kilometer laufen Reibungslos, bis auf Höhe Ziesar auf der A2 ein lautes Poltern gepaart mit der Motorkontrolleuchte unsere Fahrt fürs erste zum Stillstand bringt. Ein paar erfolglose Startversuche später finden wir uns auf dem Standstreifen wieder und fangen an zu telefonieren. ADAC, Eltern und unser fehlendes Teammitglied (noch im Urlaub) werden kontaktiert, um die weitere Logistik zu klären. 1,5 Stunden später trifft der ADAC Abschleppwagen ein, wenig später auch unser Rücktransport nach Berlin.
Um 16 Uhr finden wir uns an unserem Startpunkt in der SGW wieder. Jetzt darf der zweite Opel Insignia zeigen, was in ihm steckt. Also wieder auf die Autobahn, um 17:30 (wir erinnern uns an die geplante Ankunftszeit) koppeln wir unseren Trailer auf dem ADAC-Hof in Ziesar wieder an und sehen, dass noch etwa 5,5 Stunden Fahrt vor uns liegen. Ohne weitere Zwischenfälle erreichen wir um 23 Uhr das sehr freundliche Verladeteam in Cuxhaven und geben unseren Trailer endlich ab. Nun müssen wir nur noch 45min auf dunklen Landstraßen zu unserer Ferienwohnung fahren, in der Boris, Katrin und Max schon gemütlich schlafend auf uns warten.
Unser Ziel, in Cuxhaven und unserer Unterkunft noch am selben Tag anzukommen, erreichen wir mit einer Punktlandung und fallen um 23:59 Uhr sehr erschöpft ins Bett, bis am nächsten Morgen um 7 Uhr der Wecker klingelt.
– Gute Nacht – -
Unsere Optis beim Spandauer Opti Cup
Um vor dem Sommerloch noch an einer Regatta teilnehmen zu können sind wir mit unserer Opti-A Gruppe zur Havel gefahren. Ausgerichtet wurde die Regatta von SpYC, um näher am Wettfahrtgebiet zu sein durften wir freundlicherweise auf dem Gelände des BYC unterkommen.
Bei besten Bedingungen (30°C, 15-20kn) haben unsere Jungs sich im überschaubaren Feld von 31 Optis trotz Wespenangriffen und pendelnden Winden ganz gut geschlagen und einen 24. und einen 28. Platz erreicht. Ergebnisse
Fabi und Ravi -
Opti-Pfingst-Festival beim PYC
Nach einem 4-tägigen Trainingslager zu Himmelfahrt bei der TSG, stand die erste Opti-A Regatta für Max und Konrad beim Potsdamer Yachtclub auf der Havel an. An drei Tagen waren bis zu 8 Rennen geplant, die leider duch den „Pfingst-Festival“-Fluch nicht zustande kamen. Uns wurde gesagt, dass bisher bei jedem Pfingst-Festival an mindestens einem Tag kein oder nur schlechter Wind zum Segeln war.
Am Ende konnten immerhin 4 Rennen gefahren werden und unsere Jungs ihre ersten Erfahrungen in einem Opti-A-Feld sammeln.
Hier geht es zu den Ergebnissen.
Fabi und Ravi
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Boddenpokal in Greifswald
Gemeinsam mit unseren 420ern sind wir Anfang Mai nach Greifswald zum Boddenpokal gefahren. Dort erwarteten uns zwei spannende Tage mit insgesamt 6 Rennen. Unterkunft fanden wir, wie bereits in den vergangenen Jahren, in der Jugendherberge Majuwi. Dort werden wir auch im Sommer unser Trainingslager verbringen.
Da unsere Opti-Jungs nach dieser Regatta nach Opti-A umsteigen werden, war dies also der Abschluss ihrer Opti-B-Zeit. Diese haben sie sich selbst versüßt, indem sie beide eine Top 10-Platzierung erreichen konnten. Dabei wurden in einzelnen Wettfahrten sogar Podiumsplätze ersegelt.
Wir freuen uns sehr sie in der Zukunft in Opti A weiter zu begleiten.Hier geht es zu den weiteren Ergebnissen.
Fabi und Ravi
Berichte
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